Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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BBU-Einspruch gegen neue AKW in der Tschechischen Republik / RWE soll sofort aus dem Atomgeschäft aussteigen

(Bonn, Temelin, Duisburg, 19.06.2012) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat Einspruch gegen den geplanten Ausbau des tschechischen Atomkraftwerks Temelin erhoben. Am Standort Temelin sind zwei neue Reaktorblöcke geplant. Bis einschließlich gestern (18. Juni) konnten Einsprüche beim Umweltministerium der Tschechischen Republik eingereicht werden.

In dem Einspruch des BBU heißt es: "Tschernobyl und Fukushima haben gezeigt: AKW können nirgendwo sicher betrieben werden und bereits der Uranabbau verseucht die Bevölkerung im Niger, in Kanada und anderswo." Damit bekundet der BBU seine grundlegende Ablehnung der Atomenergie. Außerdem heißt es im Einspruch des BBU: "Eine militärische Nutzung von Atombrennstoff und Atommüll der Reaktoren in Temelin kann grundsätz­lich ebenso wenig ausgeschlossen werden wie Atomspionage. Und es wird nie ein Endlager geben, in dem der Atommüll, der in den AKW Temelin 3 und 4 anfallen würde, sicher ge­lagert werden kann. Die schlechten Erfahrungen der Endlagerpro­jekte Asse und Gorleben sind zu berücksichtigen. Auch drohen Störfälle und die Gefahren von Atomtransporten."

Der BBU verdeutlicht mit seinem Einspruch gegen neue Atomkraftwerke in Temelin, dass er sich auch international gegen die Nutzung der Atomenergie engagiert. In diesem Zusammenhang begrüßt der BBU auch die Absicht des deutschen Energiekonzerns RWE, der im Ausland keine Atomkraftwerke mehr bauen will. Gleichzeitig fordert der BBU aber auch, dass RWE aus den laufenden Anlagen wie dem AKW Lingen II (Emsland) und aus der Urananreicherungsanlage in Gronau aussteigen soll. "Wer wie RWE vorgibt, auf umweltfreundliche Energien zu setzen, muss Anlagen wie die in Lingen und Gronau stilllegen. Und das sofort, damit kein weiterer Atommüll produziert wird", fordert BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz.

Der BBU fordert von RWE zudem auch den Ausstieg aus der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS). Die GNS betreibt beispielsweise in Duisburg eine Anlage zur Atommüllverarbeitung, für die vor wenigen Tagen die Bezirksregierung Düsseldorf eine weitere Genehmigung erteilt hat. Bürgerinitiativen rufen für den 30. Juni zur Teilnahme an einer Demonstration vor der Duisburger GNS-Atommüllanlage auf.  Beginn ist um 5 vor 12 auf dem Parkplatz der Landmarke "Tiger and Turtle" gegenüber der GNS in Duisburg - Wanheim, Ehinger Straße. Weitere Informationen dazu gibt es im Internet unter www.duisburg-atomfrei.de, Informationen über die Arbeit des BBU unter www.bbu-online.de

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen. Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666. Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032.